Mittlerweile läuft das Zeitzeugenprojekt in Bayern schon 7 Monate. Etwas mehr als die Hälfte ist bereits geschafft. Zeit, um ein kleines Resumée zu ziehen, was seit dem 1. September alles passiert ist.
Unser Alltag könnte nicht mehr Kontrast haben. Wir können entweder von zuhause aus arbeiten und müssen dabei nicht mal das Zimmer verlassen oder müssen viele Stunden durch ganz Bayern fahren um mit den Zeitzeugen ein 1,5- bis 2-stündiges Interview zu führen.
Einerseits spart es jeden Tag sehr viel Zeit und Geld nicht jeden Tag in die LGST fahren zu müssen. Auf der anderen Seite heißt das, dass von uns sehr viel Eigenverantwortung und Disziplin an unserem ersten Arbeitsplatz erwartet wird. Dadurch dass wir größtenteils von zuhause arbeiten und nur sehr selten in der LGST sind fühlen wir uns auch noch nicht zu 100% angekommen. Durch das Homeoffice haben wir an diesen Tagen zwar viel Flexibilität, müssen jedoch auch an anderen Tagen, wenn wir unterwegs sind, damit rechnen sehr sehr früh loszufahren und sehr spät heimzukommen.
Auch sehen wir so viel von Bayern im „Alltag“ wie sonst kaum ein Beruf. Auf der anderen Seite haben wir meistens eine einfache Anfahrtszeit von 3 bis 4 Stunden. Anlässlich unseres Zwischenberichts haben wir einmal die Kilometer, die wir zu den Zeitzeug*innen und zu den Seminaren zurückgelegt haben zusammengerechnet. Die Entfernung entspräche der, von München nach Neuseeland. Geographische Auffrischung: Neuseeland liegt südöstlich von Australien und ist einer der von uns am weitesten entfernten Orte auf dem Planeten.
Zu einem FSJ gehört allerdings nicht nur die Arbeit in der Einsatzstelle sondern auch die Seminartage. Die Zusammenarbeit mit Volunta (der FSJ Trägergesellschaft) hat sich schon in den vergangen Zeitzeugen-Projekten bewährt, weshalb wir uns in der Ausnahmesituation befinden immer zu den Seminaren nach Hessen fahren zu müssen. Etwas umständlich immer einen halben Tag im Zug zu sitzen, aber wenigsten sind wir dort in guter Gesellschaft. Ist aber auch eine notwendige Voraussetzung wenn man bedenkt, dass wir uns dort teilweise zu viert auf 12 Quadratmetern leben. Viel Abwechslung gibt es also auf jeden Fall.