„Die Gründe für eine Flucht sind unterschiedlich, aber eines immer gleich: Niemand flieht und verlässt seine Heimat freiwillig. Deshalb ist es unsere Verantwortung, diesen Menschen in ihrer Notlage zu helfen“, sagt BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank und fügt an: „Diese Pflicht haben nicht nur wir Wohlfahrtsverbände inne, sondern wir als gesamte Gesellschaft.“
Im vergangenen Jahr hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) einen traurigen Rekord vermeldet: Rund 103 Millionen Menschen befanden sich weltweit auf der Flucht. Mehr als je zuvor. Krieg und Gewalt zählen zu den häufigsten Ursachen für Flucht und Vertreibung. So hat sich allein die Zahl der von bewaffneten Konflikten betroffenen Länder in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Entsprechend machen Geflüchtete, die vor Konflikten, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen Land fliehen mit rund 60 Millionen den Großteil der Schutzsuchenden aus. Auch Hunger und zunehmend Klima- und Umweltkrisen, zwingen Menschen zur Flucht. Nach Deutschland fliehen Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, seit einem Jahr führt insbesondere der Angriffskrieg in der Ukraine zu starken Fluchtbewegungen in Europa und weiter ansteigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland.
Um Geflüchtete und Zugewanderte beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen, bietet das BRK durch Flüchtlings- und Integrationsberatungsstellen, Migrationsberatungsstellen, die Jugendmigrationsdienste sowie viele weitere Projekte und Initiativen Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe an.
Viele Menschen werden auf Ihrer Flucht jedoch auch getrennt. Der DRK-Suchdienst hilft Schutzsuchenden dabei, vermisste Angehörige zu finden und ihre Familie wieder zu vereinen. Das BRK betreibt im Freistaat Bayern zwölf solcher Suchdienst-Beratungsstellen. „Diese Menschen fliehen vor Krieg, Gewalt, Naturkatastrophen und Zerstörung. Das BRK hilft unter anderem Geflüchteten, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, diese wiederzufinden“, so Dr. Elke Frank.
Auf dem Weg über die Migrationsrouten nach Europa sind die Familien oft unter dramatischen Umständen getrennt worden oder haben, während der Flucht, den Kontakt ins Herkunftsland verloren. Um diese Schicksale aufzuklären, arbeitet der Suchdienst des Roten Kreuzes im Rahmen seines internationalen Suchdienst-Netzwerkes mit Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit sowie mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen. „Der Suchdienst hilft Angehörige zu finden, sie wieder miteinander in Kontakt zu bringen und Familien zu vereinen. Er ist seit über 150 Jahren eine Kernaufgabe der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und bis heute - leider - nicht minder wichtig geworden“, resümiert Dr. Elke Frank.