Die meisten Menschen werden völlig unerwartet und vor allem unvorbereitet mit dem Tod konfrontiert. Unvorbereitet mag ein seltsames Wort in diesem Zusammenhang sein, denn wie kann man sich auf so etwas vorbereiten? Es geht aber nicht um Akten und Unterlagen, Pläne und Vorkehrungen, sondern meistens um das, was vorher war. Um die Dinge, die man in seinem Leben gemacht hat und vor allem um die Dinge, die man nicht gemacht hat und doch eigentlich immer einmal machen wollte.
Sei es ein Ort, den man sehen will, oder eine Person, die man doch schon so lange wiedersehen wollte. In dieser letzten Phase treten oft Wünsche auf, deren Erfüllung für das ganze Leben sinngebend und abrundend sein kann. Häufig scheitert die Erfüllung dieser Wünsche jedoch nicht nur an finanziellen Mitteln, sondern auch daran, dass Angehörige mit der komplexen Planung und Durchführung überfordert sind. Hier kommt das Rote Kreuz ins Spiel, denn wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Wünsche wahr werden zu lassen. Wir wollen versuchen, die Türen zu öffnen, die anderen vielleicht verschlossen sind und Angehörigen sowie Patienten einen Teil der Last abzunehmen, die sie in dieser Zeit zu tragen haben.
Es gibt kaum eine Initiative, die den Rotkreuzgedanken stärker repräsentiert als das Herzenswunsch-Hospizmobil. Es steht für Menschlichkeit und Freiwilligkeit und einen gewissen Grad an Unabhängigkeit, den die Patienten in ihrer letzten Lebensphase noch einmal spüren können. Wir wollen, dass sie diese Zeit mit Glück und einem Gefühl der Erfüllung erleben können und dass sie wissen, dass ihr Leben einen schönen und würdigen Abschluss haben wird.