BRK-Tagung gibt neue Impulse für engagierte Fachkräfte in der Flüchtlingshilfe
Zum Tag des Flüchtlings am 20.06.2016 betont Wolfgang Obermair, stv. BRK-Landesgeschäftsführer: "Weltweit sind mit 65 Mio. Menschen so viele Menschen wie nie zuvor auf der Flucht. Daher war und ist die Flüchtlingshilfe weiterhin ein außerordentlich wichtiges Arbeitsfeld aller nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. So engagiert sich auch das Deutsche und das Bayerische Rote Kreuz in der Arbeit für Flüchtlinge." Wolfgang Obermair weiter: "Das BRK beweist täglich sowohl als Hilfsorganisation als auch als Wohlfahrtsverband seinen Einsatz für geflüchtete Menschen - die Qualifizierung der Mitarbeitenden ist eine wichtige Säule dieses Engagements". Er bezieht sich dabei auf die BRK-Fach- und Vernetzungsveranstaltung Asylsozialberatung/Ehrenamtskoordination, die das Team Migration und Teilhabe der BRK-Landesgeschäftsstelle vom 16. bis 17. Juni 2016 im Kreisverband Nürnberg-Stadt durchgeführt hat.
Die Zielsetzungen der Veranstaltung waren die Erweiterung des spezifischen Fachwissens und die Vernetzung der Kompetenzen in der Flüchtlingshilfe des BRK. Über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in der Asylsozialberatung, der Ehrenamtskoordination und anderen Aufgabenfeldern der Flüchtlingshilfe im BRK engagiert sind, trafen im großen Rotkreuzsaal des BRK-Kreisverbandes Nürnberg-Stadt zusammen.
Brigitte Lischka, Geschäftsführerin des BRK-Kreisverbandes Nürnberg-Stadt, betonte in ihrem Grußwort die humanitäre Bedeutung des Bayerischen Roten Kreuzes im Rahmen der Aufnahme und Betreuung Geflüchteter. Der Kreisverband leistet mit 39 Beraterinnen und Beratern, einer Ehrenamtskoordinatorin und über 400 Ehrenamtlichen einen wichtigen Beitrag in der Flüchtlingshilfe in Nürnberg.
Am ersten Tag referierte Petra Haubner, Rechtsanwältin aus Passau und seit vielen Jahren in den Rechtsgebieten Ausländer- und Asylrecht tätig, zu aktuellen, rechtlich relevanten Themen, die die Flüchtlingsarbeit betreffen.
Für die Mitarbeitenden in der Ehrenamtskoordination bot sich die Möglichkeit an dem Workshop "Konfliktgespräche führen" teilzunehmen. Der Workshop wurde von Bernd Kampf, einem freiberuflichen Trainer und Berater, durchgeführt, der die Grundprinzipien der Konfliktlösung darstellte und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit bot den eigenen Umgang mit Konflikten zu reflektieren.
Zum Ausklang des Tages konnten sich die in der Flüchtlingshilfe Beschäftigten im Rahmen eines Themenkarussells zu im Vorfeld eingereichten Fragestellungen austauschen. Die Themengebiete reichten von den Möglichkeiten einer besseren Verzahnung der Asylsozialberatung und der Migrationsberatung bis hin zu Strategien des Selbstschutzes und der Abgrenzung bei der nicht immer einfachen Arbeit.
Am zweiten Tag erwarteten die Tagungsteilnehmerinnen und -Teilnehmer Fahim Sobat, einen freiberuflich tätigen interkulturellen Trainer und Coach mit afghanischen Wurzeln, der zu dem Thema "Kulturelle Hintergründe von Flüchtlingen aus islamisch geprägten Ländern - kultursensible Kommunikation" referierte.
Neben den theoretischen Aspekten ging Fahim Sobat auch auf spezifische Fragen der Teilnehmenden ein und konnte aufgrund seines Fachwissens - und wohl auch aufgrund seiner Herkunft und seiner beruflichen Erfahrung in der Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen - wertvolle Antworten auf die Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer geben.
Das BRK bedankt sich bei der Münchner Rückversicherungsgesellschaft und der GlücksSpirale für die finanzielle Unterstützung dieser Fortbildung.