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Zeitzeugen-Projekt: September-Blog

Der erste Monat des Zeitzeugenprojekts verging wie im Flug und war gefüllt von neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Geschichten war. Im Sinne des Zeitzeugenprojektes berichtet Bernhard Reimann nun, um diese zu bewahren und zu teilen.

Zu meiner Person

Ich bin Bernhard Reimann, 18 Jahre jung und seit dem ersten September als Freiwilligendienstleister beim Bayerischen Roten Kreuz mit dabei. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Mountainbiker.

Wie bin ich hierher gekommen?

Damals, es muss zu der Zeit gewesen sein, als ich die Schule abschloss, plagte mich eine essenzielle Frage: „Was jetzt?“ Denn ich konnte nicht behaupten im Alter von 17 Jahren eine deutliche Ahnung zu haben, in welche Richtung ich mein Leben lenken wollte. Daher entschied ich mich, ein FSJ zu suchen, in dem ich Erfahrungen im Berufsleben sammeln kann, mir neue Perspektiven eröffnen und mich orientieren kann. In dem „Oral History“-Projekt fand ich diese neue Herausforderung. Zeitzeugen zu besuchen und Interviews durchzuführen, sowie vor- und nachzubereiten wird sicher eine anspruchsvolle Aufgabe, die andererseits mit Vielfalt und Abwechslung verbunden ist.

Unser erster Tag

... fand in der Landesgeschäftsstelle statt. Ich lernte meine FSJ Kollegin Laetitia Wegmann kennen. Sie wird sich im nächsten Blog selbst vorstellen. Wir kamen mit leeren Taschen hin und kamen beladen mit neuer Technik und Werbegeschenken zurück. Fast wie Weihnachten. Danach blieben wir im Home Office und groovten uns in unseren neuen Alltag ein. Doch bereits zwei Wochen später stand das erste große Event an:

Die Berlinfahrt

... war so cool, wie sie sich anhört. „Schon“ nach einer etwa 6-stündigen Anreise waren wir in der Hauptstadt angekommen. Berlin hat die 2,5-fache Einwohnerzahl Münchens und das merkt man auch im Lebensgefühl dort. Am ersten ganzen Tag dort waren wir im Generalsekretariat eingeladen, um den Schutzherren des Zeitzeugenprojekts auf Bundesebene kennen­zulernen: Den Historiker Dr. Hans Christian Bressgott. So bekamen wir an diesem Tag nicht nur einen ausführlichen Crashkurs zum Roten Kreuz und dessen Geschichte, sondern auch einen Einblick in die Archive. Von den etlichen Bänden des Suchdienstes aus dem zweiten Weltkrieg über Regale von RK-Magazinen und ordnerweise ausgedrucktem E-Mail-Verkehr bis zu Verhaltenstipps im Falle einer Atombombe. Man hätte alles finden können. Mit einem Sightseeing-Umweg über den Alexanderplatz und den Bundestag ging der zweite Tag in unserem Hotel zu Ende.

Am nächsten Tag hatten wir einen Termin am anderen Ende der Stadt im Facts and Files Institut in Pankow. Dort wurde uns das Vorgehen bei Interviews aus der Sicht einer ehemaligen FSJ-lerin aus dem „Oral History“-Projekt, aus der Perspektive von Historiker Dr. Hans Christian Bressgott und aus dem Betrachtungswinkel des Autors und Journalisten Stefan Schomann (welcher unter anderem für „Im Zeichen der Menschlichkeit“, dem Buch zum 150-jährigen RK-Jubiläum, verantwortlich ist) näher erklärt. Am Abend dieses informativen Tages saßen wir schon wieder im Zug in die Heimat. In den ersten Stunden des nächsten Tages kamen wir schließlich im eigenen Bett an.

In den nächsten Wochen haben wir den Zeitzeugen-Pool erweitert und versucht postalisch Kontakt aufzunehmen. Doch die Wege der Post sind unergründlich und so kamen die Briefe in diesem Monat nicht mehr an. Dem geschuldet hatten wir ein wenig Leerlauf. Doch langsam kommt die Sache ins Rollen …

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