Anerkannte Flüchtlinge sollen aus den Asylunterkünften ausziehen, das ist vom Gesetz so geregelt. Doch viele Flüchtlinge in Bayern müssen vorerst weiter dort bleiben, weil sie keine Wohnung finden können. Wenn 30 oder 40 Mitwerber bei Besichtigungen drängeln, haben Flüchtlinge schlechte Karten. Vermieter entscheiden sich lieber für Leute mit einem Job, geregeltem Einkommen und sicherem Aufenthaltsstatus. Doch es gibt Hoffnung für Flüchtlinge im Landkreis Altötting. Das Rote Kreuz hat dort seit Anfang dieses Jahres eine Anlaufstelle geschaffen, die Flüchtlingen bei der Wohnungssuche hilft. Möglich ist das allerdings nur, weil das Landratsamt die Finanzierung stellt.
"Es ist ganz wichtig, dass man solche Stellen wie hier schafft. Die öffentliche Hand sollte Geld in die Hand nehmen und solche Projekte unterstützen, " sagt Brigitte Meyer Vizepräsidentin des BRK. Das Projekt in Altötting ist dabei auch noch besonders erfolgreich. Bereits doppelt so viele Wohnungen konnten bereits vermittelt werden als ursprünglich geplant.
"Rund 200 Menschen, darunter viele Flüchtlingen aus Syrien, sind endlich richtig angekommen - in eigenen vier Wänden." Das Rezept dazu ist eine Mischung aus Energie und dem richtigen zwischenmenschlichen Kontakt. Annette Heidrich gelingt es in all ihren Gesprächen zwischen den Wohnungseigentümern, den Flüchtlingen und den beteiligten Ämtern, immer die richtige Balance zu finden. Auch nach dem Einzug hält Heidrich noch Kontakt, denn Mülltrennung, wann Abends Stille zu herrschen hat, all das muss von vielen Menschen aus dem arabischen oder afrikanischen Raum manchmal erst noch gelernt werden.