Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt „MoPlasDekon“ schreitet voran: Forschende haben ein neuartiges, mobiles Dekontaminationssystem entwickelt und erprobt.
Sowohl auf Kunststoff, Metall oder Glas: Das etwa 25 Kilogramm schwere Gerät beseitigt in kürzester Zeit gefährliche Krankheitserreger – an jedem Ort, ohne Chemie und ohne Gefahr für Mensch und Umwelt.
Projektergebnisse wurden am Dienstag, den 30.07.2019, durch die Projektkoordinatoren der Plasmatreat GmbH vorgestellt. Das Bayerische Rote Kreuz ist eines von vier Endanwendern, das die Entwicklungen beratend begleitet. Das BRK stellte ein Einsatzfahrzeug zur Verfügung, womit wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden konnten, die als Basis für die Weiterentwicklung genutzt werden.
Innenräume von Krankenkraftwagen können nach dem Transport von Infektionspatienten rückstandsfrei von Bakterien, Viren und Pilzen gereinigt werden – ohne, dass eine klassische Wischdesinfektion durchgeführt werden muss. "Uns ist es ein großes Anliegen, durch Forschung Möglichkeiten und Wege zu finden, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen", so Abteilungsleiter Rettungsdienst im BRK, Thomas Stadler. Als fachlicher Berater wird das BRK den Entwicklungsprozess bis zur Serienreife begleiten.
Plasma kann nicht nur bei Patiententransporten, sondern auch bei Gefahrgutunfällen effektiv genutzt werden. Beispielsweise dann, wenn Einsatzkräfte und Ausrüstung speziell gereinigt werden müssen. "Mit dieser Technologie werden gefährliche Krankheitserreger, ohne Gefahr für Umwelt und Gesundheit, in kürzester Zeit auf den Oberflächen von Materialien entfernt", so der Koordinator der Sicherheitsforschung im Bayerischen Roten Kreuz, Uwe Kippnich. Durch die mobile und netzstromunabhängige Einsatzfähigkeit, ist der schnelle Einsatz am Notfallort möglich.