Das Deutsche Rote Kreuz warnt vor einer verheerenden Hungerkatastrophe in Südsudan. "Mehr als hunderttausend Menschen sind nach einer neuerlichen Eskalation der Gewalt in dem ostafrikanischen Land allein in den vergangenen vier Wochen aus ihren Häusern vertrieben worden und schon bald vom Hungertod bedroht, wenn sie nicht schnell Hilfe bekommen", sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK, anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni. Seit dem Ausbruch der Unruhen vor 18 Monaten seien bereits mehr als zwei Millionen Südsudanesen in Nachbarländern wie Äthiopien, Uganda, Sudan und Kenia geflohen oder in ihrem Heimatland auf der Flucht.
"Der Bedarf an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Zugang zur Gesundheitsversorgung ist dringlich bis kritisch. Die humanitäre Lage spitzt sich immer weiter zu. Helfer vor Ort berichten auch immer wieder von direkten Angriffen auf Zivilisten", sagt Johnen. "Wir rufen alle Konfliktparteien dazu auf, von Gewalt gegen die Zivilbevölkerung abzusehen und den Schutz von Verwundeten, Kranken, Pflegepersonal und -einrichtungen zu respektieren."
"Wir gehen davon aus, dass sich die Nahrungsmittelversorgung weiter verschlechtern wird. Denn durch die Flüchtlingsbewegungen liegen die Felder ganzer Dörfer brach, es werden keine Ernten eingefahren. Um weitere Anstiege der Nahrungsmittelpreise zu verhindern, muss nun alles daran gesetzt werden, Sicherheit und Schutz für die derzeitig laufende Pflanzperiode für Feldfrüchte zu gewährleisten, um weitere Not abzuwenden", sagt Johnen.
Als Folge des neuerlichen Gewaltausbruchs wird erwartet, dass allein in diesem Jahr 60.000 weitere Südsudanesen vor Elend und Gewalt über die Grenze nach Uganda fliehen, die Gesamtzahl der Flüchtlinge in Uganda würde damit auf rund 210.000 steigen. Das DRK leistet in drei grenznahen Dorfgemeinschaften im Norden Ugandas Nothilfe. Die Menschen haben oftmals auf der Flucht alles verloren und erhalten Zugang zu Gesundheitsversorgung sowie Wasser und Nahrungsmittel. Unterstützt werden daneben aber auch die Dorfgemeinschaften, die die Flüchtlinge aufnehmen, da der Zuzug den Druck auf die vorhandenen Ressourcen und die Infrastruktur erhöht.
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