Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20.06.2020 stellt die Vizepräsidentin des BRK, Brigitte Meyer, das dreijährige Projekt „Starkes Netzwerk - Elternbegleitung Kempten“ des BRK-Kreisverbandes Oberallgäu vor.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Im Rahmen
dieses Programmes tragen bundesweit Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter seit Mai 2017 zu einer gelingenden Integration geflüchteter Familien bei.
Der KV Oberallgäu unterstützt im Rahmen eines eigens gegründeten Elterncafés in einer Grundschule die Familien bei der Digitalisierung und mit Computerkursen. Coronabedingte Schulschließungen treffen Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien besonders hart. In Kooperation mit der Grundschule an der Sutt konnten sechs Familien mit sieben Kindern, die besonders dringend Unterstützung benötigen, identifiziert werden. Mit Hilfe von Leih-Tablets und mit der Grundschule konnte das sog. „Home-Schooling“ aufrechterhalten werden.
Die Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen hat sich insbesondere durch die Corona-Pandemie deutlich verschlechtert. Schulbildung ist das Recht eines jeden Kindes und wurde in der UN-Kinderrechtskonvention und in der EU-Aufnahmerichtlinie fest verankert. „Durch die Corona-Pandemie wurde ein regelmäßiger Schulbesuch unmöglich“, so BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer. Die Inanspruchnahme von Alternativprogrammen (z. B. Home-Schooling, eLearning, …) ist aufgrund fehlender WLAN-Netzwerke und Endgeräte erschwert oder nicht möglich. „Darüber hinaus ist es den Eltern in Flüchtlingsunterkünften aufgrund von Sprachbarrieren nicht möglich, ihre schulpflichtigen Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen“, so BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer.
Deshalb ist es aus Sicht der BRK-Vizepräsidentin wichtig, für alle Kinder und Jugendlichen Zugang zur Digitalisierung und Unterstützung beim Homeschooling zu gewährleisten, um Bildungsdefiziten vorzubeugen und eine gelingende Integration zu fördern.
Etwa 80% der insgesamt 70,8 Mio. Menschen auf der Flucht leben in Nachbarländern ihrer Heimatstaaten. In Deutschland leben 1,3 Mio. Flüchtlinge. Rund die Hälfte der Asylbewerber in Deutschland ist unter 18 Jahren. Der stv. BRK-Landesgeschäftsführer Wolfgang Obermair erklärt: „Die Geflüchteten in Deutschland werden von vielen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der Wohlfahrtsverbände unterstützt und beraten.“