Zu kurze Frist zur Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Bayern.
Die Freie Wohlfahrtspflege kritisiert die zu kurz angesetzten Aufnahmekriterien von syrischen Flüchtlingen in Bayern. Dazu die Sprecherin der Verbände, BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer: "Syrer, die bereits hier in Bayern leben, dürfen ihre Verwandten nachholen. Doch der Freistaat setzt hier offenbar bewusst Hürden. Zum einen müssen die Anträge zur Nachholung von Verwandten kurzfristig bis Ende Februar eingereicht werden. Gleichzeitig will Bayern am liebsten nur Flüchtlinge aufnehmen, für die Verwandte die Kosten für ihren Aufenthalt übernehmen können."
Deutschland hatte zugesagt auch dieses Jahr weitere 5000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufzunehmen. Auf Bayern entfällt nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel ein Kontingent von 760 Menschen. Trotz dieses positiven Signals haben die Beratungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und die Suchdienste weiterhin große Sorgen. Meyer: "Wir fürchten, dass es auch künftig von der jeweiligen Ausländerbehörde abhängt, ob jemand seine Verwandten nachholen kann, insbesondere wenn aus Mangel an wirtschaftlicher Kraft der Antragssteller, keine Verpflichtungserklärungen für den Unterhalt seiner Verwandten vorgelegen kann."
In der Zwischenzeit fehlt es in Syrien weiterhin am Nötigsten, an Wasser, an Nahrungsmitteln und an Medikamenten. Es vergeht kein Tag ohne neue Schreckensmeldungen. Menschen sterben an Unterernährung. Insgesamt sind 6,5 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Vor allem die Situation kleiner Kinder ist dramatisch. Helfer erhalten keinen freien Zugang zu den vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen.