Darüber hinaus lässt sich ein erfreulicher Rückgang an Einsätzen, die in Verbindung mit dem Eichenprozessionsspinner stehen, feststellen. Während es im Jahr 2019 am nach dem zweiten Veranstaltungstag bereits 42 Fälle gab, liegen diese heuer bei nur Drei.
Besonders erwähnenswert ist ein Vorfall auf dem Veranstaltungsgelände, bei dem die Hand eines Festivalgasts nach erfolgter Handdesinfektion aufgrund eines zu nah herangeführten Feuerzeuges kurzzeitig Feuer gefangen hat. Die Handverletzung war als leicht einzustufen, der Patient konnte die Behandlung nach wenigen Minuten wieder verlassen. Handdesinfektionsmittel enthält hochprozentigen Alkohol, der zwar nach kurzer Zeit verdunstet, aber im flüssigen Zustand brennbar ist. Daher appellieren die Hilfsorganisationen, entsprechende Vorsicht walten zu lassen und keine Feuerzeuge in der Nähe der Desinfektionsspender zu bedienen.
Als deutschlandweit erstes Erprobungsprojekt innerhalb der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) hat das Bayerische Rote Kreuz auf dem Veranstaltungsgelände ein eigenes und autarkes LTE-Netz aktiviert. Dadurch wird die Telefonie- und Breitband-Kommunikation auch dann sichergestellt, wenn das reguläre Telefonnetz aufgrund der großen Anzahl an Festivalbesucher*innen eingeschränkt ist. Damit kann zusätzlich zu der taktischen Kommunikation über den BOS-Digitalfunk auch eine Breitband-Kommunikation sichergestellt werden, beispielsweise für Datenübertragungen. Komplexere Einsatzkommunikationen, wie beispielsweise die Anforderung von Krankentransportwagen und die Übermittlung von Patientendaten, erfolgen über dieses unabhängige Daten- und Telefonnetz. An dieses LTE-Netz sind Stand heute vier von sieben Einsatzabschnitte angebunden, ein weiterer Einsatzabschnitt wird im Laufe des heutigen Tages folgen. Ein solches LTE-Netz könnte in Zukunft beispielsweise in Einsatzlagen, in denen die Kommunikationsinfrastruktur zusammengebrochen ist (bspw. Schadensgebiete in Folge eines Hochwassers) eine Telefon- und Breitbrandkommunikationsinfrastruktur sicherstellen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Erprobung beim Sanitätswachdienst „Rock im Park“ werden engmaschig dokumentiert und im Nachgang evaluiert, um weitere Einsatzzwecke abzuwägen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Fa. Atos und wurde dankenswerterweise unterstützt von elw-tec (abel & käufl Mobilfunkhandels GmbH).
Aktuelle Zahlen vom 2. Juni, 7:00 Uhr bis 4. Juni 2022, 10:00 Uhr:
(In Klammern die Zahlen zum letzten „Rock im Park“ im Jahr 2019)
- Einsatzkräfte bisher im Einsatz: 732 (819)
- Einsätze Krankentransportwagen: 56 (81)
- Einsätze Rettungswagen: 41 (58)
- Einsätze Notarzt: 12 (13)
- Transporte ins Krankenhaus: 52 (77)
- Sanitätsdienstliche Hilfeleistungen: 973 (1338)
- Davon ärztliche Versorgungen: 184 (79)
Die Nürnberger Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariter- Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Johanniter Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD)) leisten auf dem Veranstaltungsgelände „Rock im Park“ vom 02. bis 06.06.2022 Dienst. Die Einsatzkräfte sind rund um die Uhr Ansprechpartner für die sanitätsdienstliche Versorgung der Festivalbesucher.
Der Sanitätswachdienst geht von Donnerstag, 2. Juni 7:00 Uhr, bis Montag, 6. Juni 12:00 Uhr. Die Einsatzzentrale des Sanitätswachdienstes ist für alle Besucher*innen während der Veranstaltung rund um die Uhr unter der Notfallnummer0700 / 911 53 010 erreichbar.