· Pressemitteilung

Nachwuchshelden gesucht: Start der bayernweiten Kampagne Helfernetz Bayern

Natalie Geisenberger, Doppel-Olympiasiegerin im Rennrodeln, Innenminister Joachim Herrmann, vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt, BRK-Präsident Theo Zellner mit der Helfernetz Staue
Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann mit Helfernetz Bayern Statue

Ab sofort suchen die sechs bayerischen Hilfs- und Einsatzorganisationen im Bevölkerungsschutz mit einer innovativen Aktion die Helfer von morgen.

 

 

Erste Ergebnisse einer Umfrage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aus dem Jahr 2014 zeigen, dass viele Deutsche mit dem abstrakten Begriff des Bevölkerungsschutzes wenig anfangen können, auch wenn das Bewusstsein für Katastrophen durch den Klimawandel wieder wächst . Noch weniger ist bekannt, dass viele Helfer ihr Engagement nicht beruflich, sondern in ihrer Freizeit als Ehrenamt betreiben. Dieser Umstand ist unter anderem dafür verantwortlich, dass immer weniger junge Menschen zu einem Engagement in den Hilfs- und Einsatzorganisationen im Bevölkerungsschutz finden. Deshalb starten die sechs Organisationen in Bayern nun eine gemeinsame, innovative Nachwuchskampagne, die das Ehrenamt wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen tragen wird. Ziel der Kampagne ist, junge Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern und so bereits heute die Helfer von morgen zu finden. Der bayerische Innenminister verkündete gemeinsam mit den Organisationen heute im Innenministerium den offiziellen Start der bayernweiten Aktion und enthüllte eine Statue, die als zentrales Element für Aufsehen sorgen wird.

 

 

Nachwuchs für Morgen - eine Herausforderung

 

Zunehmender Stress im Arbeitsalltag, der demografische Wandel der Gesellschaft und der Wegfall der Wehrpflicht stellen auch die sechs Hilfs- und Einsatzorganisationen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Darum haben sich die Organisationen aus dem Bevölkerungsschutz - der Arbeiter-Samariter-Bund e.V. (ASB), das Bayerische Rote Kreuz (BRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH), der Malteser Hilfsdienst e.V. (MHD), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) sowie das Technische Hilfswerk (THW) - in Bayern zusammengeschlossen und suchen ab sofort gemeinsam neue Helfer. Über das neue Portal www.helfernetz.bayern soll das Bewusstsein für das Thema Ehrenamt geschaffen und dem abstrakten Begriff des Bevölkerungsschutzes mit der Vorstellung echter Helfer ein Gesicht verliehen werden. Neben dem Informationsportal wird es 2015 fünf Veranstaltungen in ganz Bayern geben, die der Bevölkerung die Chance geben, sich mit dem Thema Ehrenamt auseinander zu setzen.

 

 

Feierliche Eröffnung der Kampagne Helfernetz Bayern in München

 

Am Samstag, den 18.7.2015, gab der bayerische Innenminister Joachim Herrmann im Innenhof des Innenministeriums in München ganz offiziell gemeinsam mit den sechs Hilfs- und Einsatzorganisationen für den Bevölkerungsschutz und der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. mit der Enthüllung einer Helfer-Statue den Startschuss für die Nachwuchskampagne "Helfernetz Bayern".

 

Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des bayerischen Innenministeriums. Herrmann lobte das Engagement der Helfer in Bayern. "Der Bevölkerungsschutz hat in Bayern höchste Priorität", so Herrmann. "Nur gemeinsam mit den freiwilligen Hilfsorganisationen können die hohen Sicherheitsstandards gehalten und ausgebaut werden. Auf eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit legt der Freistaat Bayern größten Wert."

 

Theo Zellner, Präsident des BRK, beschrieb das neue Helfernetz Bayern als innovative Kampagne, die in Bayern Wellen schlagen wird: "Wir wollen mit dem Helfernetz Bayern junge Menschen dazu motivieren, sich für ein sinnhaftes und nachhaltiges Engagement zu interessieren. Darum haben wir uns für eine außergewöhnliche Kampagne entschieden, die den Helfer als Helden zeigt und sich neben den Events auch im Social Web abspielt. Das ist nicht nur zeitgemäß, sondern spiegelt auch unsere gute Netzwerkarbeit wieder, die wir als Organisationen untereinander pflegen."

 

Finanziell wird das Projekt auch von der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unterstützt, die dem Bevölkerungsschutz eine hohe Bedeutung für die bayerische Wirtschaft zuspricht. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, erklärt: "Die gelebte Ehrenamtsstruktur und das starke Gemeinwesen sind ein großes Plus für den Standort Bayern. Wo der gesellschaftliche Zusammenhalt funktioniert,  da lassen sich Unternehmen und Mitarbeiter gerne nieder. Allerdings gilt: Nicht nur in der Wirtschaft, auch bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten droht angesichts der demografischen Entwicklung ein Fachkräftemangel. Deshalb unterstützt die vbw gerne die Initiative Helfernetz Bayern, die sich für die Nachwuchsgewinnung im Bereich des Bevölkerungsschutzes einsetzt."

 

Als prominente Unterstützerin für das Helfernetz Bayern war ebenfalls Natalie Geisenberger, Doppel-Olympiasiegerin im Rennrodeln, bei der Auftaktveranstaltung dabei.

 

 

Digitale Kampagne mit regionalen Veranstaltungen in ganz Bayern

 

Über die neue Internetpräsenz www.helfernetz.bayern können sich Interessierte über das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz und die sechs Hilfs- und Einsatzorganisationen informieren. Darüber hinaus berichten Helfer über ihre Tätigkeit und geben somit dem Bevölkerungsschutz ein Gesicht. Mit dem Hashtag #bayernhelfie können Unterstützer Bilder auf Facebook, Twitter und Instagram teilen und somit die Kampagne unterstützen. In München, Würzburg, Nürnberg, Regensburg und Augsburg werden darüber hinaus Statuen aufgestellt, die den Helfer symbolisch als Held darstellen. "Mit den Statuen wollen wir unseren Helfern ein Denkmal setzen und Menschen dazu aufrufen, sich unserer Sache anzuschließen", erklärt Zellner. "Wir wollen zeigen, dass wirklich jeder professionell mit einem Ehrenamt helfen kann."

 

 

Bevölkerungsschutz in Bayern - ein starkes Team aus sechs Organisationen

 

In Bayern engagieren sich mehr als 230.000 Menschen im Bevölkerungsschutz, ein Großteil davon ehrenamtlich. Gerade wenn Naturkatastrophen oder große Unfälle Leid und Not verursachen, zeigen Menschen eine hohe Hilfsbereitschaft. Die Erinnerung an die Solidarität beim Hochwasser 2013 in Bayern ist noch heute präsent. Der Bevölkerungsschutz benötigt allerdings neben diesen ungebundenen Helfern auch ehrenamtlich Aktive, die über das notwendige Wissen für Einsätze verfügen. Das zeigt zum Beispiel die Rettung des Forschers aus der Riesending-Höhle im vergangenen Jahr, dessen Bergung von Mitgliedern der Hilfs- und Einsatzorganisationen getragen wurde. Motivierte und engagierte junge Menschen für ein festes und verantwortungsvolles Ehrenamt zu begeistern, ist daher das erklärte Ziel der Nachwuchskampagne Helfernetz Bayern. Bereits heute an die Helfer von morgen zu denken zeigt, wie ernst alle sechs Hilfs- und Einsatzorganisationen ihren Auftrag im Bevölkerungsschutz nehmen - ein abstrakter Begriff, der ab sofort mit Leben gefüllt wird.

 

 

Mehr zur Kampagne finden Sie auch unter:

www.helfernetz.bayern

www.facebook.com/helfernetz.bayern

www.instagram.com/helfernetzby

www.twitter.com/helfernetzby