"Die Helfer des BRK zeigten einmal mehr eine große fachliche Kompetenz und zupackende Hände, " kommentierte BRK-Präsident Theo Zellner als erstes Fazit den Einsatz des BRK in der Hochwasserkatastrophe der vergangenen Tage.
Knapp 1.000 Helfer des BRK, darunter 200 Spezialkräfte der Wasserwacht, der Bereitschaften und der Bergwacht, waren bis zum Sonntagabend im Großeinsatz. "800 Menschen wurden durch die Wasserwacht Bayern evakuiert, in 50 Fällen konnten sie nur mit der Hilfe von Hubschraubern in Sicherheit gebracht werden."
Trotz gesunkener Pegelstände gehen die Anstrengungen weiter. Im Landkreis Rottal-Inn ist der Katastrophenalarm noch nicht aufgehoben, jedoch nicht wegen den Wassermassen, sondern wegen der Aufräumarbeiten. Auch heute sind rund 60 BRK-Kräfte vor Ort. An vier Schwerpunkten betreut das BRK sogenannte Unfall-Hilfsstellen zur ambulanten medizinischen Versorgung. Andere Helfer, auch vom Kriseninterventionsdienst, gehen von Haus zu Haus und fragen, welche besonderen Hilfen die betroffenen Menschen als nächstes nun dringend brauchen. Darüber hinaus werden die ersten Schäden behoben. Gleichzeitig geht es jetzt darum, die wirtschaftlichen Folgen einzuschätzen. 100 Häuser sind einsturzgefährdet, insgesamt 500 Häuser im Landkreis Rottal Inn von der Katastrophe besonders schwer betroffen. Nach Berichten sind die Zerstörungen in Simbach noch schlimmer als vor drei Jahren in Fischerdorf bei Deggendorf. Inzwischen sind die ersten Bautrockner vom Deutschen Roten Kreuz aus Berlin eingetroffen. Rund 70 gehen zur Soforthilfe nach Triftern. Insgesamt 200 sollen in Simbach am Inn zum Einsatz kommen.
Gemeinsam mit den Kollegen vom Malteser Hilfsdienst versorgt das BRK derzeit rund 2.500 Hilfskräfte mit Essen und Getränken, darunter die Helfer der Bundeswehr, des THW, die freien Helfer und alle anderen am Einsatz Beteiligten.
Team Bayern
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist in allen betroffenen Gebieten riesig. Überall hatten sich Helfer eingefunden. Zeitweise musste die Polizei in Simbach sogar spontan angereiste Freiwillige abweisen. Unterstützung erhalten die hilfsbedürftigen Menschen seit letzter Woche nun auch von rund 40 Helfern vom Team Bayern. Dieses Netzwerk, nach der Hochwasserkatstrophe 2013 gegründet, sorgt dafür, dass Helfer, die nicht im BRK organisiert sind, zum Einsatz kommen und die professionell geschulten Helfer von Katastrophenschutz und Sanitätsdiensteinheiten oder andere Hilfsmannschaften unterstützten. Sie entlasten die bisherigen Einsatzkräfte, die wieder zur Arbeit müssen oder inzwischen an ihrer Belastungsgrenze angekommen sind. "Es sind so viele Aufgaben, jede Hilfe ist willkommen. Wir sorgen dafür, dass diese Helfer in die entsprechenden Strukturen eingebunden werden."
Überflutungen in Oberbayern
An diesem Wochenende war auch der Landkreis Weilheim-Schongau schwer betroffen. Dort sind inzwischen die Wasserstände bereits wieder gesunken. Sonntagabend konnte der Katastrophenalarm von Landratsamt aufgehoben werden. Betroffen waren die Gemeinde Polling mit dem Ortsteil Etting und die Ortschaften Peißenberg, Oberhausen und Huglfing.
Spenden
Viele Menschen wollen nun mit Sachspenden helfen. Das Landratsamt Rottal-Inn weist darauf hin, dass im Moment Sachspenden aus logistischen Gründen nicht angenommen werden. Auch das Bayerische Rote Kreuz hat hierfür keine Kapazitäten und lehnt Sachspenden ohne vorherige Absprache generell ab. Vom Freistaat erhalten die Opfer nun eine Soforthilfe von 1.500 Euro. "Trotz zugesagter Hilfen durch den Freistaat können in vielen Fällen nicht alle Schäden damit geregelt werden. Um bei solchen Situationen helfen zu können sammelt das Bayerische Rote Kreuz Spendengelder.
Spendenkonto
"Viele Menschen sind dringend auf Spenden darauf angewiesen." Spendenkonto des BRK-Landesverbands bei der Bayerischen Landesbank, IBAN: DE067005 0000 0000 022 222 - BIC: BYLADEMMXXX. "Stichwort: Flutkatastrophe Niederbayern"