Die Unterbringung im stationären Heim ist für immer weniger Menschen im Alter die Lebensform, die sie anstreben. Der Wunsch sehr vieler Menschen ist es, möglichst in den eigenen vier Wänden zu bleiben, gut betreut und sicher versorgt, wenn es nötig ist.
Darauf reagiert das Bayerische Rote Kreuz und beschäftigte sich an einem Fachtag mit dem Thema „Komplexeinrichtungen“. Das bedeutet, Versorgung nicht in einer Einrichtung und einem Gebäude, sondern der Aufbau von Versorgungsketten aus unter anderem stationären, teilstationären und ambulanten Diensten. Nadja Hofmann, die Projektmanagerin des von der Glücksspirale geförderten Projekts „Komplexeinrichtungen im BRK“ sieht große Chancen darin, solche Netzwerke in der Altenpflege zu gründen. Damit werde man den Wünschen und Sorgen der älteren Menschen und deren Angehöriger gerecht – und könne gleichzeitig das Ansehen der Pflege generell erhöhen. Dieser Punkt wiederum führt im besten Fall auch zu einer größeren Zufriedenheit der Beschäftigten im Pflegesektor. Denn ein Grund für die dramatische Personalnot im Pflegesektor ist fehlende Wertschätzung dieses Berufs – auch bei den Beschäftigten selbst. Bis 2025 fehlen rund 200 000 Pflegekräfte in Deutschland, schätzt das Statistische Bundesamt für Berufsbildung.
Auf der Fachtagung in Weiden nahmen Träger von ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen des BRK aus ganz Bayern teil. Sie erarbeiteten und informierten sich über Konzepte, wie die unterschiedlichen Module in der Pflege möglichst gut ineinander greifen können. Teilstationäre Pflege: z.B. Nachtpflege, und verschiedenste Wohnformen für ältere Menschen, wie z.B. betreutes Wohnen, Mehrgenerationenprojekte, ambulant betreute Wohngemeinschaften. Dazu kommen regionale Sozialstationen, Case Manager und ambulante Dienste.
Das BRK hat mit seinem flächendeckenden Netz in der Versorgung beste Möglichkeiten, komplexe Angebote für hilfe- und pflegebedürftige Menschen anzubieten.