In ihrer Funktion als Botschafterin des Bayerischen Roten Kreuzes und ehemalige Vorsitzende der Wasserwacht-Bayern besuchte Landtagspräsidentin Ilse Aigner gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden der Wasserwacht-Bayern, Thomas Huber, am Samstag die Wasserrettungsstation Chieming am Chiemsee.
Die Präsidentin des Bayerischen Landtags äußerte sich besorgt über die jüngsten Badeunfälle an bayerischen Seen und Gewässern: "Bei sommerlichen Temperaturen zieht es uns an die heimischen Flüsse und Seen. Das zeigt sich auch an den Einsätzen der Wasserwacht-Bayern: Bayern ist in diesem Jahr leider trauriger Vorreiter bei den Badetoten. Auch in den vergangenen Wochen waren die ehrenamtlichen Wasserrettungsdienste vermehrt im Einsatz – oft erfolgreich. Doch in einigen Fällen kam ihre Hilfe leider zu spät." Daher appellierte Ilse Aigner, selbst Rettungsschwimmerin, an die Bürgerinnen und Bürger: "Gehen Sie nicht in fremde Gewässer, beachten Sie die Baderegeln und achten Sie auf sich und andere."
Laut Thomas Huber, Vorsitzender der Wasserwacht-Bayern, sind gerade Kinder besonders gefährdet: "In den vergangenen Monaten des Lockdowns gab es für viele Eltern nicht die Möglichkeit, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen, da Schwimmbäder geschlossen waren. Daher hat die Wasserwacht-Bayern vor wenigen Wochen eine Neuauflage der Kampagne ‚BAYERN SCHWIMMT‘ präsentiert."
Die Kampagne für Kinder, Eltern und Lehrkräfte findet zum dritten Mal statt und verfolgt das Ziel, mittels Online-Videos Kinder an das Wasser zu gewöhnen, sie sicher zum Schwimmen zu bringen und sie für Gefahren zu sensibilisieren.
Vor dem Hintergrund der Hochwasser der vergangenen Wochen wies Landtagspräsidentin Aigner auf die steigenden Gefahren durch Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Sturmfluten und die gefährlichen Einsätze der ehrenamtlichen Wasserretterinnen und -retter hin: "In den dramatischsten Lagen kommen die Frauen und Männer der Wasserwacht zum Einsatz. In Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und nicht zuletzt hierzulande im Berchtesgadener-Land waren Einsatzkräfte der Wasserwacht-Bayern im Einsatz oder in erhöhter Alarmbereitschaft. Ihnen gilt mein persönlicher und herzlicher Dank als Botschafterin des Bayerischen Roten Kreuzes."
Um für zukünftige Extremwetterereignisse und Katastrophenlagen besser gewappnet zu sein, fordert der Vorsitzende der Wasserwacht-Bayern, Thomas Huber: "Der Wasserrettungsdienst in Bayern muss grundlegend reformiert und den heutigen Anforderungen angepasst werden. Die letzte Reform der Wasserrettungszüge ist fast 20 Jahre her. Wir müssen uns den neuen Gegebenheiten, den Gefahren von Extremwetterereignissen und dem neuen Stand der Technik anpassen. Ebenfalls kann die bereits sehr gute Ausbildung der Wasserretter durch den Bau eines bayerischen Ausbildungszentrums für Wasserrettungskräfte noch deutlich intensiviert werden - Vorbereitung ist in diesen Lagen das A und O."