· Pressemitteilung

Gesamte Pflegebranche steht am Pranger - BRK sieht sich zu Unrecht angegriffen

Die Ankündigung eines Beitrages in der Sendung "Geld und Leben" am heutigen Abend im Bayerischen Fernsehen veranlasst uns heute zu einer grundsätzlichen Stellungnahme. Anlass ist der im Bericht unter anderem genannte angebliche Pflegeskandal in einem Altenheim der Sozialservice-Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes in Augsburg-Haunstetten.

 

Als Betreiber von zwischenzeitlich 115 stationären Pflegeeinrichtungen in Bayern mit fast 12.000 Betten sind wir uns der höchst problematischen Situation der gesamten Altenpflegebranche in Deutschland und auch in Bayern bewusst. Es liegt uns fern, Pflegemängel schön zu reden oder gar zu vertuschen. "Wir werden auch in Zukunft offen mit Fehlern und Mängeln umgehen und sie, soweit das in unserer Macht steht, zu vermeiden versuchen. Zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zum Schutz der Bewohner müssen wir uns aber auch vor pauschalen Beschuldigungen durch Medien wehren", sagt BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk heute in München.

 

Viele Menschen sind täglich dankbar über eine professionale und liebevolle Betreuung und Pflege unter schwierigsten Bedingungen. Pflege von zunehmend älteren, dementen und in vielfältiger Form kranker Menschen wird für unser Personal fast nicht mehr leistbar. Knappe Personalschlüssel, Kostendruck seitens der Kostenträger und immer kleinere Rentenbeiträge für die Selbstbeteiligung erschweren eine hochwertige Pflege und Betreuung, das führt auch unweigerlich zu Fehlern bei oftmals überlastetem Personal. Das ist uns bewusst, so der BRK-Landesgeschäftsführer.

 

"Pflege in Deutschland unbezahlbar" titelt die Welt am Sonntag vom 28. 10. 2012. Dieser Artikel zeigt wohl das eigentliche Dilemma auf und sollte Politik und Gesellschaft beschämen, sagt BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. "In welchem Land und in welcher Gesellschaft leben wir, wenn wir uns ernsthaft mit dem Gedanken befassen, unsere Alten ins Ausland abzuschieben, um sie dort billig pflegen zu lassen. Das ist doch der eigentliche Skandal und wo ist der Aufschrei?", fügt die BRK-Präsidentin hinzu, "unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen alle Unterstützung seitens der Angehörigen und der Gesellschaft, dass sie ihre Arbeit in Ruhe und Verantwortung erledigen können." Sie benötigen vor allen Dingen aber Rahmenbedingungen, die dies auch zulassen. Hier sind alle Politiker aufgerufen, endlich zu handeln und nicht nur immer wieder Situationen festzustellen, die wir seit Jahren kennen."