Seit Jahrzehnten nützen viele junge Menschen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als Orientierungsjahr nach der Schule oder um soziale Berufe kennen zu lernen. Seit zwei Jahren bieten die Bundesregierung und die Wohlfahrtsverbände einen weiteren Freiwilligendienst, den Bundesfreiwilligendienst (BFD), der als Ersatz für die zahlreichen Zivildienstleistenden geschaffen wurde.
Landegeschäftsführer Leonhard Stärk: "Junge Menschen haben ein Interesse daran an einem FSJ Jahr oder an einem BFD Dienst teilzunehmen." Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) bietet 700 FSJ Plätze und 720 BFD Stellen an. Mit ihrer Arbeitskraft unterstützen die Teilnehmer soziale und karitative Einrichtungen, besonders beliebt im BRK ist die Arbeit im Rettungsdienst. Bundesweit sind zurzeit 35 201 Menschen im BFD engagiert, für mehr Engagement fehlen leider die finanziellen Mittel, die Stellen sind vom Bund begrenzt worden.
Dennoch ist der BFD mittlerweile fest etabliert. Gegenüber dem FSJ gibt es allerdings entscheidende Unterschiede. Das FSJ kann nur bis zum Alter von 27 Jahren geleistet werden, für den BFD gibt es keine Altersbeschränkung. Auch ist der Dienst nicht streng auf ein Jahr festgelegt.
Leonhard Stärk: "Noch mehr als früher ist Deutschland auf Freiwillige angewiesen. Ohne den Einsatz hunderttausender Menschen in Deutschland würde unser Sozialsystem wahrscheinlich zusammenbrechen. Der BFD und das FSJ fördern das Heranwachsen von sozialem Engagement. Viele engagieren sich auch nach ihrer Dienstzeit als freiwillige Helfer." Dennoch haben die Wohlfahrtsverbände nach Abschaffung der Wehrpflicht wesentlich weniger Freiwillige. In einigen Regionen in Bayern sind bereits erste Folgen des Demographiewandels zu spüren. Stärk: " Es ist eine riesige Lücke entstanden, die nicht kompensiert werden kann. Hier müssen wir neue Konzepte zur Werbung junger Freiwilliger entwickeln."