Die Wachsaison der Wasserwacht beginnt normalerweise im Mai. In diesem Jahr ist aber vieles anders. Denn der Badebetrieb in den Schwimmbädern und Strandbädern an den Seen ist aufgrund der Corona-Pandemie in Bayern aktuell nicht erlaubt. Die Ausübung von Wassersport ist prinzipiell aber erlaubt. Hierunter fallen das Schwimmen, Bootfahren mit Segel- oder Ruderbooten, Stand-Up-Paddeln, Kitesurfen, Windsurfen (u. ä.). Nur motorisierter Wassersport ist nicht erlaubt.
Doch auch beim Wassersport gilt: nur alleine, mit einer weiteren haushaltsfremden Person oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands, mit einem Mindestabstand von 1,5 m.
Die Wasserwacht-Bayern hat umfangreiche Vorkehrungen getroffen für mögliche Wachdienste und Einsätze in Pandemie-Zeiten. „Der Schutz und die Sicherheit jeder einzelnen Einsatzkraft und jedes einzelnen Patienten hat für uns oberste Priorität. Zur Sicherstellung unserer Einsatzfähigkeit haben wir eine Reihe von Maßnahmen ergriffen und schulen unsere Einsatzkräfte intensiv, auch im Hinblick auf den Infektionsschutz“, erklärt Andreas Dietz, Technischer Leiter der Wasserwacht-Bayern. „Unsere Schnelleinsatzgruppen sind jederzeit an allen Standorten einsatzbereit. Sie sind gut gerüstet und personell den Erfordernissen entsprechend eingeteilt, so dass die Einsatzfähigkeit fortwährend aufrechterhalten werden kann“, ergänzt er.
Thomas Huber, MdL, Vorsitzender der Wasserwacht-Bayern, erläutert: „Unsere Einsatzkräfte sind aktuell mehr denn je gefordert. Mit enormer Leistungsbereitschaft stehen wir auch während der Corona-Pandemie für die Sicherheit der Bevölkerung am und im Wasser zur Verfügung.“ Zudem unterstützen viele Ehrenamtliche in ihren Wohnorten bei Einkaufsdiensten, an Tafeln oder sie arbeiten im Gesundheits- und Pflegesektor.
Die Wasserwacht-Bayern geht davon aus, dass es in diesem Jahr aufgrund weiter anhaltender Einschränkungen im Reiseverkehr mehr Badegäste an den örtlichen Badeseen und Naherholungsgebieten geben wird. „Die Besetzung der Wachstationen wird je nach Frequentierung durch den Wassersport an den bayerischen Gewässern in den nächsten Wochen aufgenommen. Somit stehen auch hier unsere qualifizierten Ehrenamtlichen, sobald es grünes Licht für den Badebetrieb gibt, für den Wachdienst bereit“, so Thomas Huber weiter.
„Wie in jedem Jahr bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger, sich am Wasser nicht in Gefahr zu bringen. Bei den aktuellen Wassertemperaturen unter 15° C kommt es schnell zu einer gefährlichen Unterkühlung“, appelliert Thomas Huber. „Bei unüberlegten Handlungen oder Selbstüberschätzung kann man nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr bringen. Notwendige Rettungsaktionen sind oft anspruchsvoll und auch für die geübten Wasserretter nicht ohne Gefahr. Viele Unfälle können vermieden werden, wenn sich alle an die Baderegeln halten“, so der Vorsitzende weiter.
Der Bitte des Bayerischen Innenministeriums an die Bürgerinnen und Bürger, Sport und Bewegung an der frischen Luft nur in der näheren Umgebung durchzuführen und von Ausflügen abzusehen, schließt sich die Wasserwacht-Bayern nachdrücklich an. „Dabei geht es nicht nur darum, die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sondern auch um den Schutz aller Einsatzkräfte, wie Polizei, Rettungskräfte, Berg- und Wasserwacht“, erklärt Ingo Roeske, stellv. Vorsitzender der Wasserwacht-Bayern und Mitglied im Krisenstab der Bayerischen Hilfsorganisationen. „Einsätze durch Notfälle am und im Wasser binden Kräfte und Material, die an anderer Stelle oder zu einem anderen Zeitpunkt dringend gebraucht werden. Wir appellieren daher an alle, Risiken an Gewässern zu vermeiden und so den Rettungskräften den Rücken freizuhalten“, so Ingo Roeske abschließend.