Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen des BRK auf dem Weg zur grundlegenden Entbürokratisierung und Neuausrichtung der Pflegedokumentation:
Die Dokumentation der Pflege in ambulanten Pflegediensten, in vollstationären Pflegeeinrichtungen und in Tagespflegeeinrichtungen ist seit Jahren Streit- und Kritikpunkt zwischen Pflegefachkräften, Aufsichtsbehörden und politisch Verantwortlichen bis hin zu Fachjuristen. Ein-Step, d. h. die Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation ist daher als bundesweit angelegtes Projekt eine richtige Initiative mit einem attraktiven Ziel.
Die Fachabteilung Senioren & Pflege hat Mitte September auf dieser Basis ein Projekt gestartet, um eine umfassende Entbürokratisierung und Neuausrichtung der Pflegedokumentation in den Diensten und Einrichtungen des BRK wirksam umzusetzen. Aufbauend auf dem, von Frau Elisabeth Beikirch und Prof. Dr. Martina Roes entwickelten und vom Pflegebeauftragten der Bundesregierung unterstützten Strukturmodell, wird eine einheitliche Ausrichtung zur Pflegedokumentation im BRK angestrebt.
Als ein Aspekt des BRK Plus werden im BRK-Projekt auch die künftigen Anforderungen aus dem Pflegestärkungsgesetz II mit ins Blickfeld genommen und zielgerichtet verknüpft. Beim Workshop am 1. Dezember wurden durch Herrn Klaus Klügl, Teamkoordinator der Pflegebegutachtung des MDK Bayern, die einschlägigen rechtlichen Vorgaben zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und zur Ermittlung der Pflegebedürftigkeit dargestellt und erläutert. Die Selbständigkeit einer pflegebedürftigen Person bzw. der Grad der Einschränkung der Selbständigkeit, der Fähigkeiten wurde von Herrn Klügl als künftig zentraler Aspekt dargestellt für die Pflege, die sich auch in der Planung und Dokumentation widerspiegeln sollten. Darüber hinaus stellte Herr Dominique Labouvie, stellvertretender Leiter der Qualitätssicherung u.a. die Sichtweisen des MDK zur Pflegedokumentation nach dem Strukturmodell dar und informierte über den Stand der Vorbereitungen der Qualitätsprüfer des MDK-Bayern im Hinblick auf das Strukturmodell.
In zentralen Workshops und in einrichtungsspezifischen Umsetzungsbegleitungen geht es im BRK-Projekt darum, diesen künftigen Anforderungen in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern - vollstationär, ambulant, Tagespflege - gerecht zu werden und das in möglichst schlanker Dokumentationsform.
Dieses Projekt wird mit Fördermitteln der Lotterie GlücksSpirale unterstützt und ermöglicht so 40 leitenden Pflegefachkräfte und QM-Beauftragte sich aktiv und mit sehr hohem Interesse für die einrichtungsspezifische Umsetzung einer zukunftstauglichen Pflegedokumentation fit zu machen.