Zusammen mit Teilnehmern der Bergwacht Rhön-Spessart, des BRK Kreisverbands Rhön-Grabfeld, des Technischen Hilfswerks, des Malteser Hilfsdiensts Neuwied, des Landesfeuerwehrverbands Rheinland-Pfalz, der DRK Kreisverbände Ahrweiler und Neuwied sowie Vertretern des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wurden über zwei Tage verschiedenste Aspekte des Drohneneinsatzes zur Schadensdokumentation im Katastrophenfall behandelt und anhand einer Befliegung praktisch geübt.
Die Befliegung erfolgte über den besonders stark vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Altenahr und Altenburg. Neben einer „DJI Mavic Platinum “ Drohne des BRK, die für Erkundungsflüge und zu Testzwecken verwendet wurde, kam für die eigentliche Datenaufnahme eine „DJI Matrice M300 RTK“ Drohne der Bergwacht Rhön-Spessart zum Einsatz.
Teilnehmer der Übung „Drohnenbefliegung Ahrtal“
Ziel der Übung war es, aktuelle höchstaufgelöste Digitale Orthofotos und Oberflächenmodelle mittels Drohnenbefliegung aufzunehmen. Die Daten dienen als wertvolle Grundlage für die Entwicklung von Methoden zur automatischen Bildauswertung für die Krisenkartierung. Durch den Vergleich der Drohnendaten mit Luftbildern, die vor und während des Hochwassers im Juli 2021 mit Hubschrauber und Flugzeug aufgenommen wurden, sollen Veränderungen (z.B. Schäden oder Wiederaufbaumaßnahmen) erkannt und dokumentiert werden. Die Übung war zudem ein wichtiger Test, um Daten von Helfern vor Ort besser in bestehende Abläufe der Krisenkartierung zu integrieren. Die Befliegung wird dabei helfen, zukünftig Drohnendaten in ein digitales Lagebild zu implementieren und so einen besseren und schnelleren Überblick über Krisengebiete zu erhalten. Die Übung war außerdem ein wichtiges Forum für die Teilnehmer, um praktische Erfahrungen zu Datenaufnahme und -verteilung im Katastrophenfall auszutauschen und gewonnene Erkenntnisse aus ihren Einsätzen vor Ort während des Hochwassers im Juli 2021 zu teilen.
Die Drohnenbefliegung erfolgte über den besonders stark vom Hochwasser 2021 betroffenen Gebieten in Altenahr und Altenburg im Ahrtal.
Die Übung wurde im Rahmen des deutsch-österreichischen Verbundprojekts AIFER (Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz) durchgeführt. AIFER entwickelt maschinelle Lernverfahren, um Informationen aus Satelliten-, Luftbild- und Drohnendaten sowie aus Geo-sozialen Medien automatisiert zu extrahieren und intelligent zu fusionieren. Rechtliche, soziologische und ethische Aspekte werden hierbei genauso beleuchtet wie Anwenderbedarfe und die wissenschaftlich-technische Umsetzung. Ziel des Projekts ist es zu einem gesamtheitlichen und dynamisch aktualisierten Lagebild und damit der zielgerichteten Entscheidungsunterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beizutragen. Auf deutscher Seite wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ gefördert. Auf österreichischer Seite erfolgt die Förderung durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) im Rahmen des „Förderungsprogramms für Sicherheitsforschung (KIRAS)“.