DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters appellierte beim 12. DRK-Rettungskongress in Berlin an die Politik, die Weichen für den Rettungsdienst richtig zu stellen, um die Ausdünnung bei Krankenhäusern und Arztpraxen besonders auf dem Land besser auffangen zu können. Sonst sei die flächendeckende Notfallversorgung in Gefahr.
DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagt: "Der Rettungsdienst wird in Zukunft große Schwierigkeiten haben, innerhalb der vorgeschriebenen Fristen am Einsatzort zu sein. Denn es wird Regionen geben, in denen es aus wirtschaftlichen Gründen kein Krankenhaus mehr gibt - und die Arztpraxis nur zweimal in der Woche besetzt ist. Der Rettungsdienst hat schon jetzt immer längere Wege." Betroffen seien vor allem ältere Menschen. Schon jetzt seien nahezu die Hälfte der Patienten, die einen Rettungswagen oder Notarzt in Anspruch nehmen, älter als 70 Jahre.
Der durch zunehmende Vergabeverfahren steigende Kostensenkungsdruck kann die bewährte modulare Struktur des Rettungswesens in Deutschland von der Notfallrettung über Großschadensereignisse bis hin zum Katastrophenschutz in Gefahr bringen. Seiters appelliert an Bund, Länder und Kommunen, der engen Verzahnung von Katastrophenschutz und medizinischer Versorgung bei der Ausgestaltung des Rettungsdienstes Rechnung zu tragen. Im Rahmen von Vergabeverfahren sei dies nicht der Fall. Die Folge sei sonst, dass das Deutsche Rote Kreuz sowie andere freiwillige Hilfsgesellschaften ehrenamtliches und hauptamtliches Personal verlieren, so Seiters.
Der DRK-Rettungsdienst deckt rund 60 Prozent der Rettungseinsätze und Krankentransporte in Deutschland ab.
Volkswagen, Partner des DRK im Jubiläumsjahr 2013, unterstützt den DRK-Rettungskongress und setzt sich für die Stärkung des Rettungsdienstes ein.