Frauen bilden mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, leisten zwei Drittel aller
Arbeitsstunden, erhalten 10 Prozent des Welteinkommens und besitzen weniger als ein
Prozent des Welteigentums.
Deshalb fordert der Bayerische Landesfrauenrat, in dem auch das Bayerische Rote Kreuz mit BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer und der BRK-Gleichstellungsbeauftragten Irene Marsfelden vertreten ist, dass Frauen zu 50 Prozent an allem beteiligt sind, was die Gesellschaft zu bieten hat.
Vizepräsidentin Brigitte Meyer betont: "In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern im Grundgesetz festgeschrieben. In der gesellschaftlichen Realität ist die Gleichstellung jedoch noch längst nicht in allen Bereichen vollzogen. So ist der Frauenanteil in Führungspositionen in der Wirtschaft, der Wissenschaft und in der Politik noch immer nicht ihrem Anteil von 50 Prozent der Bevölkerung entsprechend."
Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk, der sich mit der Initiierung des BRK-Gleichstellungsbeirates im Jahr 2010 für die Weiterentwicklung der Gleichstellung im BRK positioniert hat, weist auf den Wirtschaftsfaktor der Gleichstellung hin: "Eine aktuelle Studie des McKinsey Global Institute (MGI) hat ergeben, dass Volkswirtschaften durch Benachteiligung von Frauen viel ökonomisches Potenzial verlieren. Durch die Gleichberechtigung und die Beseitigung von sozialer und wirtschaftlicher Benachteiligung von Frauen könnte die weltweite Wirtschaftsleistung bis 2025 um 12 Billionen Dollar wachsen, das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland könnte im selben Zeitraum ein Plus von 390 Milliarden Euro erreichen."
Vor dem bereits spürbaren und sich weiter ausbauenden Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung wurde auch in Wirtschaft und Politik erkannt, dass auf Frauen in der Berufswelt nicht verzichtet werden kann. Vizepräsidentin Brigitte Meyer: " Es muss dabei aber klar sein, dass Frauen bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels nicht "Lückenbüßerinnen" sind. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern ist weiter zu entwickeln, das BRK unterstützt diese Entwicklung und beteiligt sich daran."
In Deutschland jährt sich der Internationale Frauentag in diesem Jahr bereits
zum 105. Mal. Dennoch oder gerade deshalb, wird das BRK seine Bemühungen fortsetzen, sich weiterhin für eine gleichberechtigte Teilhabe einzusetzen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation fordert BRK-Vizepräsidentin BrigitteMeyer: "Im Rahmen des heutigen Internationalen Frauentages dürfen wir die geflüchteten Frauen nicht vergessen. Allein reisende, allein erziehende und traumatisierte Flüchtlingsfrauen sowie die Flüchtlingskinder brauchen unseren besonderen Schutz und bedürfen unserer Fürsorge. In Betreuung und Unterbringung ist gerade auf deren Interessen ganz besonders zu achten."