Das Projekt „Muttersprachliche Traumahelfer“ des Bayerischen Roten Kreuzes erhielt heute Abend den Bayerischen Integrationspreis. Vor mehr als 200 Zuschauern verliehen Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung und Integrationsminister Joachim Herrmann drei Preise, und betonten dabei, wie wichtig die tatkräftige Arbeit Ehrenamtlicher im Bereich Integration sei.
Der BRK-Kreisverband Landsberg am Lech bildet Geflüchtete aus, die in mittlerweile 15 Sprachen traumatisierten Geflüchteten helfen. Denn nur in der jeweiligen Muttersprache können sich Betroffene ihren Kummer, ihre Ängste und ihre tiefsitzenden traumatischen Erlebnisse von der Seele reden. Sehr niedrigschwellig und ganz unbürokratisch kann so schnell geholfen werden. 30 junge Menschen wurden bislang als Traumahelfer ausgebildet. Außer mit Gesprächen helfen die Muttersprachler mit Entspannungsübungen und Verhaltenstrainings.Das Landsberger BRK-Projekt wurde aus 89 Vorschlägen ausgewählt.
Die Laudatorin Düzen Tekkal, Fernsehjournalistin mit Nebenaufgabe Integration, lobte in ihrer Rede das Projekt, das 2016 in Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten entwickelt worden war. Seelische tiefe Wunden stünden jeder Integration entgegen.
Marianne Asam (zuständig für Asyl- und Sozialberatung im BRK LL) und Andreas Lehner (BRK Kreisgeschäftsführer LL) bedankten sich in ihren Reden bei allen haupt - und ehrenamtlichen Helfern und beim Bayerischen Innenministerium für die gute Zusammenarbeit, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Wichtig in diesem Zusammenhang sei auch die vom Freistaat geförderte Migrations- und Asylsozialberatung des BRK, die unbedingt weiter unterstützt werden solle. Das Preisgeld von 3000 Euro werde verwendet, um den Trauma-Ersthelfern die Fahrtkosten zu ihren Einsätzen zu erstatten.