"Zum Sommerende noch einmal richtig schwimmen," rät Ulrike Scharf, Vorsitzende der Wasserwacht Bayern, "Nichts ist schöner, als im Wasser seine Fitness zu trainieren und die Seele zu entspannen. Schwimmen tut allen gut. Aber Wasser macht nicht nur Spaß, es birgt auch viele Gefahren". Damit es beim Spaß und ungetrübten Vergnügen bleibt, bittet die Wasserwacht Bayern ein paar einfache Baderegeln zu beachten.
Ulrike Scharf: "Baderegeln helfen Leben retten. Wer dies vernachlässigst geht ein enormes Risiko ein." Sie rät dazu bereits den Kindern die Baderegeln vertraut zu machen, denn wer zum Beispiel erhitzt ins kalte Wasser geht, riskiert einen Schock für den Körper, weil dann die Adern schlagartig enger werden und das Blut nicht mehr so gut durch den Körper fließen kann. Scharf weiter: "Die einfache Regel, sich vor dem Schwimmen abzukühlen, kann helfen und einen Kreislaufkollaps verhindern".
Schon unsere Großmütter wussten sich richtig zu verhalten und hielten sich daran: Nie mit ganz leerem Magen oder direkt nach dem Essen schwimmen, mit vollem Magen lieber ein zwei Stunden warten. Viele der Unfälle am Wasser führt die Wasserwacht Bayern auf Leichtsinn und Übermut zurück und weil viele Schwimmer ihre Leistungsfähigkeit überschätzen. Scharf: "Im Wasser führt Bewusstlosigkeit, wenn kein Helfer in unmittelbarer Nähe ist, zum Tod durch Ertrinken." Kinder sind beim Plantschen und Baden besonders gefährdet. Das Ertrinken ist bei Kindern unter 15 Jahren die zweithäufigste Todesursache.
Ulrike Scharf: "Behalten Sie Kinder besonders im Blick. Besonders kleine Kinder können bei einem unbeabsichtigten Sturz einen Stimmritzenkrampf erleiden. Dabei können die Atemwege blockiert werden. Im Wasser kann dies zur Bewusstlosigkeit führen. Zeigt ein Kind keine Lebenszeichen, hat es einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst. Beginnen Sie dann mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Beginnen Sie mit der zweifachen Beatmung, dann geben Sie 30-mal Druckmassage. Sobald das Kind wieder atmet, muss es in die stabile Seitenlage gebracht und warm gehalten werden."
Die BRK-Wasserwacht leistet 80 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Bayern. Sie rettete in 2011 134 Menschen vor dem Ertrinken und leistete 23.400-mal erste Hilfe. Dabei greift sie auf nahezu 60.000 ehrenamtlich Aktive zurück.
Baderegeln helfen Leben retten
Die BRK Wasserwacht Bayern rät allen Schwimmern folgende Regeln einzuhalten:
- Achte auf die Wassertemperatur!
- Springe nie erhitzt ins Wasser!
- Bade nicht mit vollem Magen!
- Gehe nicht übermüdet ins Wasser!
- Schwimme und tauche nie im Bereich von Sprunganlagen!
- Unterlasse das Rennen am Beckenrand!
- Verlasse das Wasser sofort, wenn du frierst!
- Trockne dich nach dem Baden gut ab!
- Stoße nie andere ins Wasser!
- Verlasse bei Sturm, Gischt oder Gewitter das Wasser!
- Gehe nicht unter Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluss ins Wasser!
- Benutze als Nichtschwimmer nie aufblasbare Schwimmkörper als Schwimmhilfe!
- Meide Wasserpflanzen
Illustrierte Regeln der Wasserwacht des BRK auch zu finden unter www.wasserwacht-online.de