Die bayerische Staatsregierung kündigte in einer Pressemitteilung an, in den nächsten fünf Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Pflegeplatz zu garantieren.
Diesem Ziel sieht das Bayerische Rote Kreuz äußerst kritisch entgegen: "Das Kernproblem der pflegerischen Versorgung ist die unzureichende Anzahl qualifizierter und motivierter Altenpflege- und Krankenpflegefachkräfte. Ein solcher Rechtsanspruch würde den Pflegenotstand in Bayern verschärfen", so BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer.
Im breiten Dienstleistungsangebot der Wohlfahrtsverbände kann bereits heute die bestehende Nachfrage nicht bedient werden: "Interessenten an einem Pflegeplatz oder unserer ambulanten Dienste müssen abgelehnt oder auf eine Warteliste gesetzt werden, da das Personal vielerorts fehlt", so Meyer.
Ohne zeitnahe und massive Investitionen in die Beschäftigten, deren Aus- und Weiterbildung und die Entlastung der Pflegekräfte, um die Attraktivität dieser Berufe zu steigern, wird der Pflegenotstand nicht beseitigt und die Verfügbarkeit von Altenheimplätzen nicht verbessert, sondern Tag für Tag verschlimmert. Um die Not im Pflegebereich mittelfristig zu entschärfen, drängt das BRK auf eine Entbürokratisierung der Prozesse zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte. "Nur so können wir den, durch die demografische Entwicklung einhergehenden, hohen Bedarf an Pflegeplätzen in Zukunft wieder stemmen", so Meyer.