Gut besucht war der 9. Bayerische Katastrophenschutz-Kongress in Weiden mit 900 Fachkräften aus dem In- und Ausland. Dieses Jahre drehte sich alles um die Herausforderung für Mensch und Technik. "In unserer globalisierten Welt ist nicht nur die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit entscheidend für Wohlstand und Zufriedenheit. Vielmehr gehört auch ein hohes Maß an Sicherheit zu den wichtigsten Standortfaktoren. Sie zu erhalten und auszubauen, gehört zu unseren größten Zukunftsaufgaben," sagte Innenminister Joachim Herrmann bei der Eröffnung.
Bei der Herausforderung für Mensch und Technik übernimmt Bayerns größte Hilfsorganisation eine große Verantwortung. Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk: "Die Anforderungen im Katastrophenschutz werden immer größer, das gilt für den Menschen als Einsatzkraft, wie die von ihm genutzte Technik. Die Überschwemmungen in 2013 haben erneut bestätigt, dass das BRK über die meisten Fähigkeiten und Ressourcen verfügt. Wie künftig ehrenamtliche Hilfe und die Nutzung modernster Technik optimiert werden kann, darauf will der Kongress Orientierung und Antworten geben."
Der 9. Bayerische Katastrophenschutz-Kongress und der 5. Bayerische Fachkongress Rettungsdienst, wurde von den Bereitschaften des BRK, Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz, entwickelt. Er ist seit vielen Jahren weit über die Grenzen Bayerns hinaus das Forum für alle Fragen zum Bevölkerungsschutz. Im Rahmen eines Pressegesprächs forderten Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk und Bereitschaftsleiter Dieter Hauenstein vom Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz ein Gesetz zur Förderung des Ehrenamts. "Das BRK ist verstärkt bei den Unterbringungen von Flüchtlingen gefordert. Drei bis vier Mal in der Woche kommen Flüchtlinge über die Grenze nach Passau. Für diese Einsätze brauchen wir unter anderem zum Beispiel mehr Klarheit für die Freistellung unserer Helfer," sagte Stärk.
Bei 9. Katastrophenschutz-Kongress präsentierten sich auch Mitglieder der CBRN (E) Gruppe, die derzeit 15 Einsatzkräfte für das Spezial-Flugzeug "Robert Koch" stellt. Das Flugzeug ist für die Rückholung hoch infektiöser Helfer ausgerüstet worden, die sich in Westafrika mit Ebola angesteckt haben. Das Flugzeug ist eine fliegende Intensivstation, mit insgesamt drei zeltartigen Kabinen: Dazu gehört eine sogenannte Isolationszelle sowie eine innere und eine äußere Schleuse. "Ohne die Spezialisten der CBNR (E)-Einheiten vom BRK, zuständig für Desinfektion und Dekontaminierung läuft "nichts" an Bord, " sagte Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk.
Auch der G 7 Gipfel war ein Thema in Weiden. "Das BRK ist für alle Fälle gerüstet und gut vorbereitet. Seit rund einem Jahr laufen die Planungen für den G 7 Gipfel. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs in der exponierten Lage im Schloss Elmau ist einer der größten geplanten Einsätze in der Geschichte des BRK." Bis zu 1.500 Helfer der Hilfsorganisationen mit ihren Spezialisten für Sanitätsdienst, Transport und Verpflegung - dabei mehr als 100 Bergwachtler - sichern weiträumig die Region, darunter unter anderem das gesamte Berggebiet und das in einem weiten Tal gelegene Schloss.